Nachfolgend finden Sie die bisherigen Ausgaben der „BDF-Airmail", einem Informationsdienst des BDF zu wichtigen Themen der deutschen Luftverkehrsgesellschaften. Die „BDF-Airmail“ bietet Ihnen Informationen in kompakter und übersichtlicher Form.
Weitere Statistiken und Grafiken finden Sie unter dem Menüpunkt „Facts & Figures“.
Während in vielen Ländern Europas der Luftverkehr bereits das Vor-Corona-Niveau erreicht hat, liegt die Erholungsrate in Deutschland bei lediglich 86 Prozent, was im europäischen Vergleich den drittletzten Platz bedeutet. Zunehmend machen sich die in den letzten Jahren massiv gestiegenen staatlichen Standortkosten als Bremsfaktor bei der Erholung der Branche negativ bemerkbar. So sind aktuell nicht nur die Flugsicherungskosten ab Jahresbeginn 2024 nochmals gestiegen, sondern schlägt auch die zweite Anhebung der Luftverkehrsteuer ab dem 1. Mai 2024 um +20% zu Buche. Insgesamt haben sich die staatlichen Standortkosten vielerorts seit 2019 verdoppelt.
Deutschland wird bei der Erholung des Luftverkehrs im europäischen Vergleich abgehängt. Während in vielen Ländern Europas der Luftverkehr bereits wieder 90 Prozent und mehr des Vor-Corona-Niveaus erreicht hat, liegt die Erholungsrate in Deutschland bei lediglich 75 Prozent und an einigen Flughäfen sogar noch darunter. Damit steht in Europa nur noch Finnland schlechter da als Deutschland.
Die Flugsicherungsgebühren für den An- und Abflug haben in Deutschland seit Anfang 2023 ein neues Rekordhoch erreicht. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die An- und Abfluggebühr in Deutschland annähernd verdoppelt. Neben der Luftverkehrsteuer und den Luftsicherheitsgebühren gehören die Flugsicherungsgebühren zu den staatlichen Abgaben auf den Luftverkehr in Deutschland. Hohe Gebühren und Steuern sind ein gravierender Wettbewerbsnachteil des Luftverkehrsstandorts.
Der Marktanteil der deutschen Fluggesellschaften an den heimischen Flughäfen erholt sich 2022 moderat, nachdem er mit dem Einsetzen der Corona Pandemie im Jahr 2020 auf ein Rekord Tief und erstmals auf unter 50 gefallen war Nach drei von vier Quartalen sieht es im laufenden Jahr 2022 so aus, als könnten die deutschen Fluggesellschaften ihren Marktanteil wieder auf knapp über 50 konsolidieren.
Die deutschen Airlines bekennen sich zu ihrer Verantwortung beim Lärmschutz und arbeiten konsequent daran, die Anwohner von Flughäfen vor Fluglärm zu schützen und die Akzeptanz des Fliegens in der Bevölkerung zu erhöhen. Airlines optimieren mit viel Erfolg ihre Auslastung, um die Zahl der Flüge von der Zahl der beförderten Passagiere zu entkoppeln. Sie investieren in moderne und lärmärmere Flugzeuge sowie passive Schallschutzmaßnahmen an den Flughäfen und zahlen bereits heute einen hohen Anteil an Lärmentgelten und Lärmzuschlägen, die Anreize schaffen sollen, möglichst lärmarme Flugzeuge einzusetzen.
Per Luftfracht wird transportiert, was wertvoll, temperatur- oder zeitsensibel sowie sicherheitsrelevant ist. Das sind vor allem elektrotechnische und optische Geräte, Pharmazie- und Chemieprodukte oder Maschinen, also Produkte deutscher Schlüsselindustrien. Für deren Weltmarktzugang und die globalen Produktions- und Lieferprozesse ist Luftfracht ein unverzichtbarer Teil einer weltweiten Logistikkette. Deutsche Airlines sichern mit ihrem Angebot und ihren Leistungen den Kernbranchen der deutschen Wirtschaft ihren Weltmarktzugang.
Das anhaltende Passagierwachstum, die immer höheren Sicherheitsanforderungen und der zusätzliche Platzbedarf machen ein Umdenken bei der Organisation der Sicherheitskontrollen in Deutschland nötig. Die deutsche Luftverkehrswirtschaft ist bereit, dabei mehr organisatorische Verantwortung zu übernehmen, um die Kontrollen zukunftsfähig zu machen. Andernfalls droht in naher Zukunft, dass die Passagierkontrollen zum Nadelöhr des deutschen Luftverkehrs werden.
Im ersten Halbjahr 2018 ist der Marktanteil der ausländischen Airlines am Luftverkehr in, von und nach Deutschland erneut auf jetzt knapp 48% gestiegen. Seit 2011, dem Jahr der Einführung der Luftverkehrsteuer in Deutschland, haben die deutschen Fluggesellschaften damit einen Marktanteil von 11,2 Prozentpunkten eingebüßt. Ursächlich für diesen Marktanteilsverlust sind nicht nur direkte Kostenvorteile, die viele ausländische Airlines in ihren Heimatländern genießen, sondern auch nationale Sonderbelastungen am Luftverkehrsstandort Deutschland.
Der Luftverkehr ist ein bedeutender Faktor für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Deutschland. Seit Jahren verschlechtern sich allerdings die ordnungs- und fiskalpolitischen Rahmenbedingungen der deutschen Airlines. So werden sich die Gesamtkosten für die Luftsicherheitskontrollen in Deutschland im Jahr 2018 auf rund 750 Mio. Euro belaufen – ein Betrag, der fast so groß ist wie die Belastung aus der deutschen Luftverkehrsteuer.
Die Marktanteile der deutschen Airlines sind nicht nur 2016 weiter gesunken, sondern haben im 1. Quartal 2017 einen neuen Tiefstand erreicht. Der Marktanteil der ausländischen Airlines stieg in den ersten drei Monaten des Jahres auf 43,5%. Kostentreiber Nummer 1 sind 2017 die wieder stark steigenden Luftsicherheitsgebühren, die im laufenden Jahr mit rund 700 Mio. Euro für die Fluggesellschaften zu Buche schlagen werden.
Die ausländischen Fluggesellschaften konnten auch 2015 ihren Marktanteil weiter steigern – von 38% auf 40%. Damit ist der Marktanteil der ausländischen Carrier so hoch wie nie zuvor! Die stetige Erhöhung der ordnungs- und fiskalpolitischen Kosten belastet die Wettbewerbsfähigkeit und die Wachstumsperspektiven der deutschen Fluggesellschaften zunehmend. Die BDF-Airlines benötigen dringend ein Ende dieser Kostenspirale und eine nachhaltige Kostenentlastung am Luftverkehrsstandort Deutschland, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken können. Hier muss das Luftverkehrskonzept der Bundesregierung ein klares Signal setzen.
Die deutschen Fluggesellschaften unterstützen grundsätzlich Entgeltstrukturen, die den Einsatz von lärmarmen Flugzeugen honorieren. Entscheidend ist aber, dass die Gesamtbelastung aus Entgelten, Gebühren und Steuern nicht Jahr für Jahr ansteigt, denn leisere Flugzeuge können nur angeschafft werden, wenn die Airlines die dafür notwendigen finanziellen Mittel verdienen können. Anderenfalls müssen Anschaffungen von lärmärmeren Flugzeugen verschoben werden und gutgemeinte Lärmschutzanreize laufen ins Leere.
Die stetige Erhöhung der ordnungs- und fiskalpolitischen Kosten belastet die Wettbewerbsfähigkeit und die Wachstumsperspektiven der deutschen Fluggesellschaften zunehmend. Die Luftverkehrsteuer muss dringend rückgängig gemacht und ein weiterer Anstieg der Gebühren und Entgelte eingedämmt werden, damit auch deutsche Fluggesellschaften wieder Wachstumschancen haben und Arbeitsplätze in Deutschland schaffen können.
Die Gebühren und Entgelte, die von den Fluggesellschaften für die Nutzung der Flughäfen, die Leistungen der Flugsicherung und die Sicherheitskontrollen der Passagiere entrichtet werden müssen, erreichen 2015 in Deutschland einen neuen Höchststand. Das ist das Ergebnis der jüngsten Analyse des BDF auf Basis der zum 1.1.2015 gültigen Entgeltordnungen der Flughäfen sowie der Flugsicherungs und Luftsicherheitsgebühren des Bundes und der Länder.
Continous Decent Operations (CDO) – zu deutsch „kontinuierlicher Sinkflug“ – so heißt das Schlüsselwort, wenn es darum geht, die Leistung der Triebwerke zu optimieren und den Kerosinverbrauch so gering wie möglich zu halten. CDO leistet einen wichtigen Beitrag, den Treibstoffverbrauch zu minimieren, die Umwelt zu entlasten und nebenbei auch die Kosten für die Airlines zu reduzieren – denn jeder Liter Einsparung zählt.
Zertifizierte Biokraftstoffe sind technisch unbedenklich einsetzbar und spielen eine Schlüsselrolle, damit die Luftfahrt ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen kann. Die Industrie macht ihre Hausaufgaben und investiert in die Erprobung der alternativen Kraftstoffe. Trotzdem benötigt sie die Unterstützung der Politik, die über einen „Nationalen Entwicklungsplan Alternative Flugkraftstoffe“ die Rohstoffversorgung sicherstellt, deutsche Standorte für Bioraffinerien auslotet und deren Finanzierung unterstützen sollte.
Im stark arbeitsteiligen Luftverkehr können viele Beschäftigtengruppen durch Streiks den gesamten Flugverkehr zum Erliegen bringen. Flugzeuge bleiben nicht nur am Boden, wenn die Piloten oder die Kabinenbesatzung streiken, sondern auch, wenn Sicherheitskontrolleure, Fluglotsen der Flugsicherung, oder die Vorfeldlotsen der Flughäfen streiken. Bei Flugsicherung, Vorfeldlotsen und Sicherheitsmitarbeitern sind. Ziel muss es sein, Tarifkonflikte zukünftig mit weniger Drittschäden zu lösen.
Sicherheit ist das höchste Gut im Luftverkehr. Gleichzeitig verursachen die Sicherheitskontrollen hohe Kosten. Der BDF setzt sich deshalb für leistungsfähige und kosteneffiziente Kontrollen von Passagieren und ihrem Gepäck ein – bei höchstmöglichem Komfort für die Fluggäste. Hierfür sollten Kontrollprozesse stetig überprüft und optimiert werden, und die bestmögliche und wirtschaftlichste Kontrolltechnik zum Einsatz kommen.
Der BDF setzt sich für international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen der deutschen Airlines ein. Hierzu müssen vor allem in Deutschland und in der EU selbst die Weichen richtig gestellt werden. Die Luftverkehrsteuer muss dringend abgeschafft werden, die Betriebszeiten müssen international wettbewerbsfähig sein, und auch in Deutschland muss sich eine nationale Luftverkehrspolitik zum Ziel setzen, die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Attraktivität des Luftverkehrsstandortes Deutschland zu sichern.
Zinssätze von über 9%, wie sie bspw. von den Flughäfen München, Frankfurt oder Düsseldorf in ihren Entgeltkalkulationen angesetzt werden, sind angesichts der niedrigen Darlehens- und Kapitalmarktzinsen in Europa deutlich zu hoch, belasten über Gebühr Fluggesellschaften und Passagiere, und müssen abgesenkt werden. Ausländische Flughäfen, die sich zu gleichen Konditionen finanzieren, verlangen deutlich niedrigere Zinssätze.
Der BDF setzt sich für die Beibehaltung und Stärkung der Nutzerfinanzierung ein, die von allen anerkannten Experten gegenüber der Steuerfinanzierung als überlegen angesehen wird. Luftverkehr finanziert Luftverkehr und beansprucht keine Steuergelder. Die anfallenden Kosten werden zu 100 Prozent selbst getragen.
Der BDF begrüßt das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarte Ziel, die Flughafeninfrastruktur auszubauen, die Kapazitätsentwicklung der Flughäfen sicherzustellen und international wettbewerbsfähige Betriebszeiten zu erreichen, um den Luftfahrtstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.
Der BDF setzt sich dafür ein, dass die Einnahmen aus dem Emissionshandel sinnvoll und zweckgebunden genutzt werden, um Klimaschutztechnologien für den Luftverkehr voranzubringen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Entwicklung und Einführung alternativer Kraftstoffe im Luftverkehr zu. Sogenannte Biofuels können einen CO2-Wert von Null haben und die Klimabilanz des Luftverkehrs nachhaltig verbessern.
Der BDF begrüßt die Initiative der deutschen Verbraucherschutzministerin, eine Schlichtungsstelle für den Luftverkehr nur im europäischen Kontext einzuführen, um somit eine wettbewerbsneutrale Ausgestaltung zu gewährleisten. Eine europäische Regelung sollte vorsehen, dass eine Schlichtungsstelle in jedem EU-Mitgliedstaat eingeführt wird.
Die ordnungs- und fiskalpolitisch bedingten Belastungen der deutschen Luftverkehrswirtschaft sind überdurchschnittlich hoch. Deswegen müssen die Ziele aus dem Koalitionsvertrag wie die wettbewerbsneutrale Einführung des Emissionshandels und international wettbewerbsfähige Betriebszeiten weiter verfolgt und zeitnah in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden.
Der Luftverkehr ist für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Deutschland unverzichtbar. Flughäfen und Fluggesellschaften werden in den kommenden Jahren rund 40 Milliarden Euro in ihre Standorte und Flotten investieren, um weitere Umwelt- und Effizienzverbesserungen zu erzielen. Die Verkehrsträgeranalyse legt dar, dass weitere Belastungen des Luftverkehrs ungerechtfertigt sind.
Eine hohe Kundenzufriedenheit ist im Luftverkehr ein wichtiger Erfolgsfaktor in einem Markt mit hoher Wettbewerbsintensität. Neben dem Preis spielen eine gute Beratung, einfache Buchungsmöglichkeiten, eine hohe Preistrans-parenz und eine freundliche Kommunikation eine bedeutende Rolle bei der Bewertung der Servicequalität.