Anlässlich des Internationalen Tags gegen Lärm verweist der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) auf die deutlichen Erfolge, die Fluggesellschaften in den vergangenen Jahren beim Lärmschutz erzielt haben. BDF-Geschäftsführer Michael Engel: „Die Fluggesellschaften bekennen sich zu ihrer Verantwortung beim Lärmschutz und arbeiten konsequent daran, die Anwohner von Flughäfen vor Fluglärm zu schützen. Fluggesellschaften optimieren ständig ihre Auslastung, um die Zahl der Flüge von der Zahl der beförderten Passagiere zu entkoppeln und der Luftverkehrsstandort Deutschland ist schon heute Vorreiter bei der Nutzung von lärmabhängigen Entgelten. Die Erfolge der Fluggesellschaften sind deutlich und messbar.“
- Während die Zahl der beförderten Passagiere in, von und nach Deutschland in den letzten 10 Jahren um 28,1% gestiegen ist, hat sich die Zahl der dafür erforderlichen Flugbewegungen um -2,6% verringert – ein Ergebnis ständiger Optimierungen bei der Flugzeugauslastung und der Flottenpolitik der Fluggesellschaften.
- In den letzten Jahren wurden rund 803 Mio. Euro in passive Schallschutzmaßnahmen für Anwohner deutscher Flughäfen investiert – Investitionen, die durch die Flughafenentgelte der Fluggesellschaften finanziert wurden.
- Bereits in den 1970er Jahren wurden in Deutschland lärmabhängige Entgelte (sog. Lärmentgelte, Lärmzuschläge) eingeführt, welche die Fluggesellschaften beim Starten und Landen an die Flughäfen bezahlen, und die Anreize schaffen, möglichst lärmarme Flugzeuge einzusetzen. So liegt beispielsweise die Entgeltbelastung für eine ältere Boeing 747-400 am Flughafen Frankfurt im Vergleich zu dem leiseren Nachfolgemodell, einer Boeing 747-8, um bis zu 60% höher.
- An den meisten Flughäfen hat sich der Anteil dieser lärmabhängigen Entgelte alleine in den letzten 10 Jahren verdoppelt oder sogar verdreifacht, und die zeit- und lärmabhängigen Zuschläge in den Tagesrandstunden ab 22:00 Uhr liegen an allen deutschen Flughäfen bei mehreren hundert Prozent.
„Voraussetzung, dass diese Lärmschutz-Instrumente auch weiterhin Wirkung zeigen“, so Engel, „ist jedoch, dass man die Stellschrauben nicht überdreht. Lärm- und zeitabhängige Spreizungen verlieren dann ihre Wirkung, wenn zu hohe Belastungen die wirtschaftlichen Erträge der Fluggesellschaften ausbremsen und die Anschaffung moderner und lärmärmerer Flugzeuge blockieren, weil sie den Airlines die finanziellen Mittel für Investitionen abschöpfen.“ Der BDF plädiert deshalb für Entgeltordnungen mit Augenmaß. Engel: „An Flughäfen, an denen wir bereits heute eine deutliche Spreizung der Entgelte sehen, wirken weitere Erhöhungen nicht als Incentive für mehr Lärmschutz, sondern kontraproduktiv.“
Regelmäßige Umfragen des Umweltbundesamtes (UBA) zur Lärmbetroffenheit in Deutschland belegen die Erfolge der Branche. So ist die Zahl der Menschen, die sich nach 22:00 Uhr von Fluglärm betroffen fühlen, auf 0,2 Mio. gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit dem Beginn der Umfragen. Zum Vergleich: Von Straßen- oder Schienenlärm fühlen sich nachts rund fünfzig Mal mehr Menschen betroffen.