Beim heutigen Luftverkehrsgipfel von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) die Vertreter der Bundesregierung und der vertretenen Landesregierungen aufgefordert, für die Branche Perspektiven für das Reisen auch unter Corona-Bedingungen zu schaffen. BDF-Präsident Ralf Teckentrup: „Die Fluggesellschaften haben alle erdenklichen und notwendigen Hygiene- und Gesundheitsschutzmaßnahmen umgesetzt, um ein sicheres Reisen für ihre Passagiere zu ermöglichen, und die Flughäfen haben innerhalb kürzester Zeit Testkapazitäten aufgebaut. Diese Möglichkeiten sollten wir nutzen und mit einer klugen und differenzierten Teststrategie das Reisen mit dem Flugzeug zu ermöglichen.“
Der BDF-Präsident betonte, dass es richtig und wichtig sei, auch den Flughäfen und der Deutschen Flugsicherung die jetzt entstandenen Einnahmenausfälle durch staatliche Hilfen auszugleichen. Teckentrup: „Das brauchen diese Unternehmen dringend, um zu überleben und um zu verhindern, dass an den Flughäfen in großem Umfang Arbeitsplätze verloren gehen. Insbesondere auch die bundeseigene Flugsicherung braucht diese Hilfe, damit die bereits eingeleitete Modernisierung und ihre Kapitalsubstanz nicht gefährdet wird.“
Noch bedeutender für die gesamte Branche sei es jedoch, dass die Politik dem Luftverkehr die Möglichkeit gibt, wieder Passagiere befördern zu können. Teckentrup: „Wir brauchen als Gesamtbranche eine Perspektive für 2021 und 2022. Wenn Fluggesellschaften und Flughäfen wieder mehr Passagiere begrüßen können, dann ist das das wirksamste Mittel, um die Existenz der Branche zu sichern und staatliche Hilfen zurückzufahren.“
Die Branche setzt sich dafür ein, die vorhandenen Testkapazitäten beizubehalten und auszubauen, auch zur Nutzung von Schnelltests. Reisebeschränkungen sollten stärker differenziert werden, bspw. eine Differenzierung zwischen Ländern mit niedrigen und hohen Positivraten bei durchgeführten Tests. Auch sog. „safe corridors“ sollten einen Beitrag dazu leisten, das Reisen so sicher wie möglich zu ermöglichen, anstatt es zu stigmatisieren und mit pauschalen Quarantäneregelungen zu verhindern. Der BDF-Präsident verwies auch darauf, dass das Infektionsgeschehen im Luftverkehr minimal ist im Vergleich zu anderen Infektionsumfeldern.